Die Presse erfindet sich neu … und lernt Sprachen!

press reinvention

Seit einigen Jahren ist ein Rückgang der Printmedien zu verzeichnen. Trotz der verschiedenen Krisen passen sich die Medien an die Online-Welt an. Etliche Veröffentlichungen bemühen sich mehr oder weniger erfolgreich um neue wirtschaftlich nachhaltige Modelle (u. a. Paywalls und Online-Abonnements).

Das Internet hat zudem neue Möglichkeiten zur Bearbeitung und Übermittlung von Informationen eröffnet. „Zeitungen“ können dank neuer Technologien viel mehr bieten als je zuvor. Gedruckte Ausgaben (sofern noch vorhanden) gewinnen durch ihre Websites und Online-Plattformen an Dynamik: Die Nachrichten sind aktuell, Texte werden durch Videos und interaktive Inhalte ergänzt, und da sie zunehmend weltweit abgerufen werden, kommt ihrer Übersetzung eine immer größere Bedeutung zu.

Ähnlich wie die modernen Fernsehsender haben sich auch einige der bekanntesten internationalen Publikationen zu multimedialen und mehrsprachigen Plattformen entwickelt: Die New York Times (USA) hat eine spanische Version, der Spiegel bietet englische Inhalte für ein internationales Publikum, die spanische El País kann auch auf Katalanisch, Englisch und Portugiesisch gelesen werden, und das Musik- und Unterhaltungsmagazin Rolling Stone hat in mehrere Sprachen übersetzte Ausgaben.

Und hier kommen maschinelle Übersetzung und künstliche Intelligenz ins Spiel: Die traditionsreiche französische Zeitung Le Monde, die bisher nur in französischer Sprache erschien, hat beschlossen, ein größeres internationales Publikum zu erreichen und eine englische Version herauszubringen. Mit einer Besonderheit, die den Unterschied ausmacht: Die englische Ausgabe von Le Monde wird teilweise durch maschinelle Übersetzung erstellt.  Laut einer Meldung der Tageszeitung The Guardian werden „französischsprachige Originalartikel von internationalen Agenturen mithilfe eines KI-Tools übersetzt“ und anschließend von englischsprachigen (oder fließend Englisch sprechenden) Journalisten durch Post-Editing nachbearbeitet.

Der Trend ist eindeutig: In den Medien besteht ein zunehmender Bedarf an Lokalisierung und Post-Editing, um weltweit präsent zu sein, und maschinelle Übersetzungstechnologien spielen dabei eine wesentliche Rolle.

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