Die Relevanz einer professionellen juristischen Übersetzung

Die Relevanz einer professionellen juristischen Übersetzung

Juristische Übersetzungen sind aufgrund ihrer Komplexität und der erforderlichen Detailgenauigkeit eines der anspruchsvollsten Fachgebiete bei Übersetzungen.

Als „juristische Übersetzung“ werden alle Übersetzungen bezeichnet, die im Rechtswesen verwendet werden. Dazu gehören eine Vielzahl von Texten wie z. B. Zeugenaussagen, Gerichtsurteile, Patentanmeldungen, Protokolle, offizielle Berichte sowie Finanz- und Ausweisdokumente. Rechtsdokumente müssen in der Regel in der Amtssprache der jeweiligen Gerichtsbarkeit vorliegen.

Da es bei Rechtsangelegenheiten auf äußerste Präzision ankommt, sollten Sie für Texte dieser Art stets auf Fachübersetzer oder eine Übersetzungsagentur zurückgreifen. Ungenaue Übersetzungen können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und die Rechte der Betroffenen unmittelbar beeinträchtigen.

Der Preis einer schlechten Übersetzung

Fehlerhafte Übersetzungen können zur Folge haben, dass eine Partei ein Verfahren verliert oder ihre Ansprüche massiv beeinträchtigt werden. So hatte bei einem der größten Investitionsrechtsstreits der Geschichte, bei dem die Ölgesellschaft Occidental den Staat Ecuador verklagte, unzulängliche Übersetzungen ins Englische zur Folge, dass der zugesprochene Schadenersatz 40 % – satte 1,76 Milliarden Dollar – höher ausfiel. Daraufhin wurde dieser Teil des Schiedsspruchs von einem Ausschuss, der sich aus drei spanischen Muttersprachlern zusammensetzte, für nichtig erklärt. Die Parteien mussten dafür allerdings ein langwieriges und kostspieliges Aufhebungsverfahren durchlaufen.

Einer der in diesem Rechtsfall involvierten Anwälte äußerte sich dazu wie folgt:

Man könnte meinen, es handele sich um juristische Formalitäten, aber bei einem so wichtigen Thema wie dem, um das es hier geht, ist äußerste Genauigkeit erforderlich.

Ich werde auch darlegen, dass, wenn die Übersetzungen, bei denen es um das Kriterium des Nichtvorhandenseins geht, korrekt gewesen und die spanischen Originaltexte wirklich berücksichtigt worden wären, die von der Mehrheit [der Schiedsrichter] gezogenen Schlussfolgerungen nicht haltbar gewesen wären.

Es geht hier um die Frage der Anwendung des Rechts an sich.

Mit welchen Schwierigkeiten sehen sich Übersetzer konfrontiert?

Juristische Begriffe und Konzepte

Eines der größten Hindernisse für Nicht-Fachleute dürfte die Rechtsterminologie sein. Die im Rechtswesen verwendete lateinische Terminologie ist für Personen, die sich in diesem Bereich nicht gut auskennen, oft verwirrend. Wortwörtliche Übersetzungen sind in diesem Fall nicht unbedingt angebracht. Wichtig ist vielmehr, dass ein Text mit Begriffen übersetzt wird, die von den Juristen im Zielland verstanden werden. Hier spricht man auch von „Äquivalenz“.

Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von Aktiv und Passiv. Letzteres wird im Englischen oft bevorzugt. Mit dem Passiv kann der Autor die Identität des Akteurs verschleiern, was der Autor zahlreicher Werke zur Rechtssprache und Professor Emeritus der University of California  Richard Wydick als „truncated passive“  („gestutztes Passiv“) bezeichnet (z. B. „die Frau wurde (vom Mann) getötet“ anstatt „der Mann tötete die Frau“). Es ist sehr wichtig, dass Übersetzer konsistent sind und den Ausgangstext getreu wiedergeben. Nicht-professionelle Übersetzer halten sich möglicherweise nicht daran. Mitunter wird argumentiert, dass eine Wiedergabe im Aktiv unprofessionell klingt und von einem Anwalt oder Richter angefochten werden könnte, weshalb es auf jeden Fall besser ist, sich auf Experten mit dem nötigen Fachwissen zu verlassen.

Große Textmengen

Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Sprachdienstleister, der über strukturierte Übersetzungsabläufe verfügt, ist sowohl bei kleinen als auch bei großen Textmengen von ausschlaggebender Bedeutung.

Ein erfahrenes Projektmanagementteam beauftragt qualifizierte Unterauftragnehmer je nach den Bedürfnissen, Präferenzen und Spezifikationen der Kunden. So wird sichergestellt, dass es keine Verzögerungen bei Projekten gibt, strenge Schreibstandards eingehalten werden und die erforderliche Kostenkontrolle gewährleistet ist.

Auch wenn die Inanspruchnahme von Fachleuten zunächst kostspielig erscheinen mag, so zahlt es sich doch aus, wie das obige Beispiel zeigt. Wer möchte schon das Doppelte oder mehr bezahlen, nur weil ein Text nicht verständlich ist …  Außerdem sollte vermieden werden, dass interne Mitarbeiter Übersetzungsprobleme selbst lösen, da dies unglaublich viel Zeit in Anspruch nimmt und nicht zu ihren Aufgaben gehört.

Benötigen Sie ein Endprodukt, das sofort für rechtliche Zwecke verwendet werden kann? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, damit die Qualität Ihrer juristischen Projekte gewährleistet ist. Wir erstellen Ihnen gerne ein Angebot für Ihre Übersetzung!

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