KURZE GESCHICHTE DER MASCHINELLEN ÜBERSETZUNG I: Die ersten Jahre

Die Geschichte der maschinellen Übersetzung begann 1945. In dieser Anfangsphase kam der Wunschtraum erstmals auf und nahm Gestalt an. Es war das Jahr, in dem der amerikanische Schriftsteller Murray Leinster mit seiner Science-Fiction-Kurzgeschichte Erstkontakt die Idee eines mechanischen Übersetzers aufgebracht hatte, der die Menschen bei der Kommunikation mit Außerirdischen unterstützt.

Wenige Jahre später, 1949, präsentierte der amerikanische Forscher Warren Weaver ein Translation Memorandum mit ersten Vorschlägen für eine computergestützte Übersetzung.

1954 stellten Wissenschaftler von IBM und der Georgetown University in New York ein maschinelles Übersetzungssystem vor, das mit einer Geschwindigkeit von zweieinhalb Zeilen Text pro Sekunde aus dem Russischen ins Englische übersetzte.

Auf diese erste Phase bei der Umsetzung des Wunschtraums folgte eine Phase der Enttäuschung, da die von den Experten präsentierten Schlussfolgerungen wenig vielversprechend und realitätsfern waren. So kam der israelische Sprachwissenschaftler Bar-Hillel 1960 zu dem Schluss, dass die Ära der maschinellen Übersetzung noch in weiter Ferne läge, da Maschinen den Kontext, in dem ein Wort verwendet wird, nicht verstehen können.

1966 erstellten amerikanische Wissenschaftler auf Ersuchen der Regierung einen Bericht, in dem sie schlussfolgerten, dass die Technologie nicht nur teurer ist als der Mensch, sondern auch bei weitem nicht seine Qualität erreicht. Dies hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Branche.

Ungeachtet dieser Enttäuschung wurde 1968 die Firma Systran gegründet. Ihr gleichnamiges Übersetzungssystem ist eine der ältesten Übersetzungsmaschinen, die im Laufe der folgenden Jahrzehnte bei der Europäischen Kommission und dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten zum Einsatz kam.

 

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