SPRACHE ALS MACHTFAKTOR

In seinem 1819 erschienenen Roman „Ivanhoe" beschreibt Sir Walter Scott (1771-1832), der als Begründer des Geschichtsromans gilt, die Kämpfe zwischen Sachsen und Normannen und die Intrigen, mit denen Johann Ohneland Richard Löwenherz vom Thron stoßen wollte. En passant macht er auf einige sprachliche Kuriositäten aufmerksam.

Die germanischen Sprachen, insbesondere Englisch, aber auch Deutsch und Niederländisch, haben eine große Vielzahl von Wörtern, die romanischen oder unmittelbar lateinischen Ursprungs sind. Der romantische Schriftsteller betont in seinem oben genannten Roman einen klaren Gegensatz zwischen der Bezeichnung der Nutztiere (die davon abhing, ob die Tiere noch am Leben oder schon zum Verzehr bereit waren) und der dieser gesellschaftspolitischen Beziehung zugrundeliegenden Dichotomie. Das lebende Vieh wurde von sächsischen Bediensteten gezüchtet und versorgt und von ihnen "pig", "deer", "cow", "chicken" und "sheep" genannt.  Die normannischen Eroberer hingegen bildeten die höhere Bevölkerungsschicht bildeten und kamen in den Genuss dieser Lebensmittel kamen, die sie bei Tisch in normannischer Sprache als „pork“, „venison“, „beef“, „poultry“ und „lamb“ bezeichneten.

Diese und andere Arten von Abgrenzungen, die in einer Sprache bestehen und das Ergebnis eines natürlichen evolutionären Prozesses und der Interaktion verschiedener Sprecher in einem bestimmten Raum-Zeit-Kontext sind, müssen von Übersetzern bei der Kontextualisierung von Texten berücksichtigt werden.

Genau diese Sorgfalt und Leidenschaft bringt Traductanet in alle seine Sprachdienstleistungen ein und gewährleistet so stets höchste Qualität.

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