Wie man maschinelle Übersetzungen gewinnbringend nutzen kann
Die heutige Welt ist geprägt von einer durch das Internet vorangetriebenen Globalisierung von Handel und Dienstleistungen. Eine Folge dieser neuen Realität ist ein zunehmender Bedarf an Übersetzungen. Grund dafür ist, dass viele Verbraucher es vorziehen, Einkäufe in ihrer eigenen Sprache zu tätigen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Can't Read, Won't Buy" des US-Consulting-Unternehmens CSA Research.
Die Auflage 2020 dieser Marktstudie stellt interessante Zahlen vor: 40 % der Verbraucher kaufen nicht in Shops oder Plattformen ein, die in einer Fremdsprache betrieben werden. 65 % bevorzugen Inhalte in ihrer eigenen Sprache und 30 % machen nie Einkäufe auf englischsprachigen Websites. Will man auf dem globalen Markt Fuß fassen, reicht es also nicht, Websites oder Online-Verkaufsplattformen in englischer Sprache anzubieten. Da sprachliche und kulturelle Barrieren das Geschäft hemmen, kommen international orientierte Unternehmen und Dienstleister folglich nicht mehr ohne Übersetzungsdienstleistungen aus.
Die Menge der zu übersetzenden und adaptierenden Informationen kann jedoch überwältigend sein: Und genau hier kommt die maschinelle Übersetzung ins Spiel. Diese Technologie wurde in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt. Sie basiert auf Software-Tools, die mithilfe von Datenbanken („Translation Memories"), Algorithmen und künstlicher Intelligenz Texte automatisch in andere Sprachen übertragen. Und das äußerst schnell.
Die Anwendungsmöglichkeiten von maschinellen Übersetzungen im Unternehmenskontext liegen auf der Hand. Sie eignen sich speziell für einfache Texte, Produktbeschreibungen, einzelne Sätze und Inhalte, die sich wiederholen, einer festen Struktur folgen und ständig aktualisiert werden müssen. Auch wenn es darum geht, Websites und Online-Shops schnell in einer anderen Sprache zu erstellen, bieten sie sich an. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass maschinelle Übersetzungen die menschliche Arbeit nicht ersetzen können: In den meisten Fällen enthalten maschinell übersetzte Texte Semantikfehler, schlecht strukturierte oder aus dem Zusammenhang gerissene Sätze sowie Wortschatzprobleme bei kulturspezifischen Inhalten oder spezifischer Fachterminologie. Im Allgemeinen nähern sich maschinell übersetzte Texte dem endgültigen „Produkt" weitgehend und einige einfachere Inhalte müssen nicht geändert werden – vieles jedoch muss von Übersetzern überarbeitet (und in einigen Fällen neu geschrieben) werden.
Trotz dieser Einschränkungen sind maschinelle Übersetzungen von erheblichem Nutzen, wenn man weltweit expandieren möchte. Je nach Art der zu übersetzenden Daten und Inhalte können auch extrem umfangreiche Inhalte nahezu unmittelbar bearbeitet werden. Auch wenn Ungenauigkeiten und Fehler auftreten, sind sie eine nützliche Vorlage für den finalen Text. Sie beschleunigen die Arbeit der Übersetzer, reduzieren Kosten und erleichtern somit den Lokalisierungsprozess. Viele professionelle Übersetzer nutzen dieses Tool bereits regelmäßig. Es hat zudem den Vorteil, dass es sich im Laufe der Zeit verbessert: Je mehr Texte und Aktualisierungen in ein Projekt einfließen, desto mehr „lernt" die Software aus Fehlern. Zusätzlich wird der im Translation Memory" gespeicherte Wortschatz immer größer. Durch diese zunehmende Leistungsfähigkeit wird die Arbeit der Übersetzer schneller.
Das Resultat dieser Vorgehensweise ist ein effizienterer Lokalisierungsprozess. Sie ermöglicht eine schnellere Anpassung von Kommunikations- und Marketingstrategien und sorgt für einen Vorteil bei der Etablierung eines Unternehmens auf einem ausländischen Markt.