INTERVIEW MIT UNSEREM ÜBERSETZER JUAN

Hallo Juan, wie geht es dir?

Guten Morgen. Alles gut, danke.

Wir wollen unseren Partnern und Freunden einen Einblick in die Arbeit unserer Übersetzer geben. Danke, dass du dir einen Moment Zeit nimmst.

Gar kein Problem. Ich bin immer froh, eine kleine Pause machen zu können. (lacht)

Wie lange arbeitest du schon für Traductanet?

Ich habe letzen März mein 5-jähiges Jubiläum gefeiert.

Stark! Herzlichen Glückwunsch. Du kommst gebürtig aus Spanien. Aus welchen Ausgangssprachen übersetzt du in deine Muttersprache?

Ich übersetze aus dem Deutschen, Englischen und Portugiesischen ins Spanische. Ich kann auch aus der katalanischen Sprache übersetzen aber da gibt es nur wenige Aufträge.

Nicht schlecht! Wo und wie hast du diese ganzen Sprachen gelernt?

In jeder Sprache gab es eine Phase, in der ich Theorie und Grammatik gelernt habe – an der Fakultät und alleine. Danach habe ich mich dann jeweils mindestens ein Jahr in einem Land aufgehalten, in der man die jeweilige Sprache spricht. Da gewinnt man dann die Fähigkeit, sich allgemein in der Sprache zu unterhalten. Aber dann fehlt noch das Schwierigste: das Übersetzen!

Wenn man sich in der Sprache schon allgemein unterhalten kann, muss man am Lehrstuhl für Fachübersetzungen noch die Fähigkeit der Übersetzung in den jeweiligen Sprachen und in beide Richtungen erlernen. Diese Phase wird begleitet von tatsächlichen Erfahrungen – zunächst anhand von Beispielen und später anhand von echten Übersetzungsaufträgen.

Wusstest du schon immer, dass du als Sprachtalent Übersetzer werden möchtest? Wann hast du angefangen, dich beruflich in diese Richtung zu entwickeln?

Tatsächlich wusste ich das schon immer. Schon als Kind hatte ich großes Interesse an fremden Sprachen und habe sogar schon Kinderbücher, die ich auf Katalanisch gelesen habe, ins Spanische übersetzt. Für mich war das ein Spiel. Und als ich dann als Erwachsener entschieden habe, zu studieren, musste es Übersetzen und Dolmetschen sein.

Was für eine tolle Geschichte! War es ein langer Weg, ein so guter Übersetzer zu werden, wie du heute bist?

Naja…ja, es war ein relativ langer Weg. Der Einstieg in den Markt ist nicht so einfach und ich habe mich sogar schon um andere Tätigkeiten wie Unterrichten gekümmert bevor ich im Bereich der Fachübersetzungen Fuß gefasst habe. Auch der Weg, sich eine anerkannte Spezialisierung zu erarbeiten, ist lang und aufwändig. Ich bin auch der Meinung, dass man im Bereich der Übersetzungen eine Art tiefe „Intuition“ für Sprache entwickeln muss. Das braucht natürlich auch seine Zeit. Es braucht viel Übung.

Bei Traductanet arbeiten wie nur mit Übersetzern, die Experten auf einem bestimmten Gebiet sind. Das heißt, sie haben sich entweder durch ein Studium oder andere Qualifikation auf einen Fachbereich spezialisiert oder übersetzen eben schon seit vielen Jahren auf diesem Gebiet. Welches sind deine Spezialgebiete?

Meine Spezialisierungen sind vielfältig. Erstens im Bereich der Website-Lokalisierung und Apps. Diese Spezialisierung war einfacher für mich. Meine anderen Spezialisierungen haben einen längeren und härteren Prozess nach sich gezogen – zum Beispiel die Übersetzungen für die Automobilindustrie (in der Kombination Deutsch-Spanisch) und die Luftfahrt (in der Kombination Englisch-Spanisch).

Parallel dazu habe ich mich auch in „Transcreation“ geschult. Da habe ich schon an verschiedenen Projekten für verschiedene Marken teilgenommen. Da haben wir komplette Marketingkampagnen auf den spanischen Markt angepasst – natürlich in konstantem Kontakt mit dem Kunden, um den Stil und das Ziel der Original-Kampagne im Blick zu behalten und die Kampagne anzupassen.

Was sind die Schwierigkeiten und Besonderheiten für euch Übersetzer in diesen Gebieten?

Die allgemeine Schwierigkeit in diesen sehr speziellen Bereichen ist die Handhabung der Terminologie. Da hat man es oft mit riesigen Datenmengen zu tun und ein Höchstmaß an technischem Wissen ist gefragt!

Im Falle der „Transcreation“ ist das ganze eher literarisch und wir müssen unzählige Veränderungen im Stil vornehmen bis wir eine Kopie angefertigt haben, die den gleichen Effekt erzielt, wie das Original. Die Wirkung auf dem Zielmarkt kann schließlich eine ganz andere sein, da unzählige soziale Faktoren mit einbezogen werden müssen.

Und für welche Branche übersetzt du am liebsten? Warum?

Gut, ich hatte immer eine Neigung zu wissenschaftlich-technischen Dingen – vorallem in den Bereichen, die ich vorhin schon genannt habe: Automobil und Luftfahrt. Ich wollte etwas lernen, was nicht alle können. Und als ich dann ein gewisses Level an Spezialisierung erreicht habe, wurde die Produktvität mit jedem Text schneller und efizienter. So wird die Arbeit auch rentabler und zufriedenstellender.

Du bist oft bei uns im Büro anstatt wie die meisten anderen Übersetzer von Zuhause zu arbeiten. Bereichert dies deinen Beruf?

Gut, aus meiner Sicht ist es so:  wir als interne Übersetzer sind mehr… „im Kern“ des technischen Verfahrens. Wir haben einen schnelleren und effektiveren Zugang zu Systemen und Unterstützung der Kollegen aus der IT-Abteilung oder unserer internen Terminologin. Die Kollegen sind wirklich sehr wichtig. Aufgrund dieser zentralisierteren Arbeitsweise, sind wir oft auch für Hilfestellung und Betreuung externer Übersetzer zuständig. Von daher denke ich schon, dass die Tatsache, hier im Haus zu arbeiten, die Arbeit in vieler Hinsicht bereichert.

Was machst du am liebsten nach einem langen Tag vorm Computer? Ich kann mir vorstellen, dass es wichtig ist, einen Ausgleich zu schaffen.

Ja, das ist wirklich wichtig. Ich versuche während meiner Freizeit keinen Computer anzufassen.

Danke für deine Zeit!

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