Post-Editing: 4 erforderliche Kompetenzen
Post-Editing: 4 erforderliche Kompetenzen
Maschinelle Übersetzungen nehmen bei Übersetzungsdienstleistungen einen immer größeren Raum ein. Im gleichen Maße wächst auch die Bedeutung des Post-Editings zur Nachbearbeitung, Korrektur und zum Ändern von mit CAT-Tools erstellen Inhalten.
Diese Tätigkeit wird manchmal als „unwesentlich“ angesehen – denn da es KI-Tools gibt, die vermeintlich „fast“ fertige Übersetzungen erstellen, denkt man leicht, dass nur noch kleine Tippfehler und Details geändert werden müssen. So ist es allerdings nicht, denn die Grenzen der CAT-Tools sind genau bekannt.
Die Universitätsprofessoren Jean Nitzke und Silvia Hansen-Schirra, Autoren eines Leitfadens für Post-Editing, der im November 2021 veröffentlicht wurde, sehen darin „eine komplexe Aufgabe“. Auf der Website von Slator sprechen sie von der Notwendigkeit „spezifischer Kompetenzen, um allen Anforderungen gerecht werden zu können“. Schlussfolgernd sind die Voraussetzungen, die man als Post-Editor mitbringen muss, noch umfassender als die, die man als Übersetzer benötigt. Welche Kompetenzen sind erforderlich?
Übersetzer/-in sein
Idealerweise sollte Post-Editing immer von Berufsübersetzer/-innen durchgeführt werden. Post-Editoren müssen daher mehrere Sprachen fließend beherrschen, in der Lage sein, sprachliche und kulturelle Beziehungen zwischen ihnen herzustellen, und über gute Recherche- und Untersuchungsmethoden verfügen. Gute Übersetzer/-innen sind jedoch nicht automatisch gute Post-Editoren. Auch andere Fähigkeiten sind gefragt …
Digitale Kompetenz
Der sichere Umgang mit neuen Technologien ist für die Verwendung von maschinellen Übersetzungstools unerlässlich. Voraussetzung ist, dass man mit verschiedenen Anwendungen und Formaten arbeiten kann, sich stets über Neuigkeiten auf dem Laufenden hält und in der Lage ist, unvorhergesehene technische Probleme zu bewältigen, die die Arbeit verzögern könnten.Diese Kompetenz beinhaltet auch, dass man sich dessen bewusst ist, dass maschinelle Übersetzung immer Hand in Hand mit Post-Editing gehen sollte. Von seltenen Ausnahmen abgesehen, sollte kein automatisch übersetzter Text freigegeben werden, der nicht von einem Menschen überprüft worden ist!
Strategien zur Prävention und Korrektur
Post-Editoren müssen über die Fähigkeit verfügen, Fehler systematisch und vollständig aufzuspüren, zu korrigieren und eine gute Strategie zur Risikovorhersage und Problemlösung zu entwickeln. Sie müssen Texte eingehend analysieren und wissen, wo ein CAT-Tool an seine Grenzen stößt und Fehler erzeugt, die nicht immer offensichtlich sind. Selbst erfahrene Übersetzer/-innen erkennen beim Post-Editing nicht unbedingt alle von einem CAT-Tool erzeugten Ungenauigkeiten.
„Soft Skills“
Nicht zu vergessen sind auch fachunabhängige, psychosoziale und kulturelle Kompetenzen wie: Konzentration, Belastbarkeit, Arbeitsethik, Planungsvermögen und eine gründliche Kenntnis der Kultur der im Projekt verwendeten Sprachen.
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